Elektrolytische Markiersysteme

EU Pulse
EU 100 / EU 80
Halbautomatisch
Schablonen
Verbrauchsmaterialien
Zubehör

Die elektrolytische Markierung basiert auf einem elektrochemischen Prozess, bei dem Text oder Bild mithilfe einer Signierschablone, Elektrolyt und Strom dauerhaft auf ein elektrisch leitfähiges Werkstück übertragen wird. Dieses Verfahren, auch als elektrochemische Metallsignierung bekannt, ist äußerst präzise, zuverlässig und bewährt sich seit Jahrzehnten in der industriellen Produktkennzeichnung.

Alle Materialien mit elektrisch leitender Oberfläche können elektrolytisch markiert werden. Dabei ähnelt der Ablauf dem Siebdruckverfahren – jedoch ersetzt der Einsatz von Strom und Elektrolyt die Farbe. Der verwendete Elektrolyt ist eine leicht saure bis neutrale Salzlösung.

Wie beim Siebdruck wird eine Schablone auf das Werkstück gelegt. An den durchlässigen Stellen der Schablone reagiert der Elektrolyt unter Stromeinfluss mit der Oberfläche des Werkstücks und bildet ein exaktes Abbild des Motives. Chemisch gesehen entsteht eine elektrolytische Oxidation der Materialoberfläche, die eine Tiefe von maximal etwa 10 µm erreicht. Die Markierung besteht aus Oxiden des Grundmaterials und ist dadurch dauerhaft, abriebfest und materialschonend.

Technisch ist das Verfahren einfach: Neben einem Stromgerät und dem Elektrolyt wird lediglich ein Markierkopf benötigt. Die Schablone wird entweder auf das Werkstück oder direkt auf den Markierkopf gelegt. Der Markierkopf wird mit dem Pluspol und das Werkstück mit dem Minuspol verbunden. Sobald der mit Elektrolyt getränkte Markierkopf auf das Werkstück gedrückt wird, schließt sich der Stromkreis, und die Markierung entsteht.

Je nach Zusammensetzung der Oberfläche und der Art des Stromflusses entstehen schwarze, weiße oder vertiefte Kennzeichnungen. Bei hellen oder dunklen Markierungen erfolgt kein Materialabtrag, was das Verfahren ideal für sensible Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und Lebensmittelindustrie macht. Trotz der Bezeichnung als „Ätzung“ kommen bei Östling keine gefährlichen Säuren oder aggressiven Chemikalien zum Einsatz.

Östling bietet Ihnen zwei Varianten von Signierschablonen: Kurzzeitschablonen für flexible Anwendungen und Langzeitschablonen für langlebige Serienmarkierungen. Zusätzlich stehen weitere Zubehörteile wie Filze, Leitungsnetze und verschiedene Markierköpfe zur Verfügung.

Elektrolytische Markiersysteme von Östling sind eine kostengünstige Lösung für dauerhafte und qualitativ hochwertige Markierungen auf nahezu allen leitfähigen Materialien wie Aluminium, Zink, Chrom, Hartmetall, Stahl, Edelstahl, Titan und vielen weiteren. Sollte Ihr Material nicht aufgeführt sein, beraten wir Sie gerne individuell.

Das Verfahren ermöglicht nahezu unbegrenzte grafische Gestaltungsmöglichkeiten – von der Beschriftung einer Injektionsnadel bis hin zur Kennzeichnung großer Flächen wie Containerwänden.

Dank einer großen Auswahl an eigenentwickelten Elektrolyten können wir für eine Vielzahl von Materialien und Anforderungen die passende Lösung anbieten.

Ablauf der elektrolytischen Markierung – einfach erklärt

  1. Der mit Elektrolyt befeuchtete Markierkopf wird leicht auf die Schablone gedrückt, die auf dem Werkstück liegt.
  2. Durch den Kontakt wandern Metallionen von der Anode (Werkstück) zur Kathode (Markierkopf).
  3. Der Elektrolyt bewirkt eine chemische Reaktion der Metallionen – sie oxidieren.
  4. Die Polarität wechselt: Das Werkstück wird zur Kathode, der Markierkopf zur Anode.
  5. Die oxidierten Metallionen bewegen sich zurück zur Oberfläche des Werkstücks und verfestigen sich dort.
  6. Das Ergebnis ist eine dauerhaft fixierte, kontrastreiche Markierung ohne Materialabtrag.

Stärken der elektrolytischen Markiersysteme

  • Kostengünstige, dauerhafte, schnelle und kontrastreiche Markierungen
  • Freie grafische Gestaltung, z. B. Logos, Artikelnummern, Chargennummern oder dekorative Elemente
  • Große Flächen lassen sich schnell, sauber und unkompliziert markieren
  • Ideal für flache, runde, konkave und konvexe Oberflächen – ohne Verformung
  • Modulares und umfangreiches Zubehörprogramm für einfache Optimierungen und Erweiterungen
  • Kontrastreiche, hochwertige Beschriftungen in nur 1–3 Sekunden
  • Verschiedene Automatisierungsgrade möglich – von Handarbeitsplatz bis Integration in Produktionslinien
  • Keine Materialabtragung bei schwarzen oder weißen Kennzeichnungen
  • Tiefenmarkierungen im µm-Bereich realisierbar